Vier Träume, wie die Zukunft wohl aussehen könnte. Vier junge Menschen kurz vor oder nach dem Schulabschluss. Vier, die sich der Frage nach dem „Und-was-dann?“ stellen. Einen Job machen, den man wirklich mag, einen, der ausfüllt und fordert. Karriere? Ja, klar.
Die Möglichkeiten der Berufswahl sind zahlreich, da ist jegliche Form der Orientierungshilfe mehr als willkommen. Vier Schülerinnen und Schüler aus der Region nutzen die einmalige Gelegenheit und übernehmen im Rahmen der Aktion „Meine Position ist spitze!“ für einen Tag in einem Unternehmen des Chemieparks Knapsack den Chefsessel.
Als die vier Schülerinnen und Schüler mit den Herren, die ihnen für diesen Tag Anfang Juli ihren Job anvertraut haben, im Feierabendhaus eintreffen, liegt bereits ein ereignisreicher Vormittag hinter allen Beteiligten. Die nächsten Programmpunkte sind ein gemeinsames Mittagessen und eine Rundfahrt durch den Chemiepark. Vor welchen Herausforderungen der Personalleiter eines wachsenden Unternehmens mit derzeit über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht, davon konnte sich Stella Nohr ein Bild bei Yncoris machen. Auf der Agenda ihres Vormittags stand u. a. die Erstellung eines Konzepts zur Rekrutierung sowie eine Besprechung mit der stellvertretenden Personalleiterin. Die Chance zu bekommen, den Alltag von Thomas Sengelmann zu erleben, findet die Schülerin super. Der erfahrene Personalleiter schätzt an ihr, dass „sie einen Plan für ihre berufliche Zukunft hat“ und lobt den Wert der Aktion: „Mit Menschen zu sprechen und den Austausch zu suchen ist für beide Seiten inspirierend und eine Bereicherung.“
CABB ist ein internationaler Chemiekonzern und der 17-jährige Ibrahim Erdem aus Velbert übernimmt für einen Tag die Aufgaben von Betriebsleiter Jürgen Brück. „Heute Vormittag hatten wir schon viele Termine, wie z. B. Produktionsbesprechung und -planung und einen Betriebsrundgang. Es ist anstrengend, aber gleichzeitig sehr anregend, Chemie interessiert mich wirklich sehr. Ich fand es beeindruckend, in der Anlage zu sein!“ Jürgen Brück und Standortleiter Dr. Wolfgang Schick sind gleichermaßen angetan: „‘Meine Position ist spitze!‘ ist für uns ein Stück Öffentlichkeitsarbeit und eine Investition in die Zukunft. Wir brauchen junge, interessierte und engagierte Menschen wie Ibrahim Erdem. Hiermit haben wir eine Möglichkeit, sie zu erreichen.“
Und wie leitet man eine Bildungsakademie in Zeiten der Digitalisierung? Auch Marco Mencke, Geschäftsführer der Rhein-Erft Akademie, stellt seine Position zur Verfügung. Seinen Job übernimmt Klara Weth aus Kerpen, die sich in einer „Berufsfindungsphase“ sieht. Sie schwärmt davon, wie offen man ihr am Vormittag im Weiterbildungszentrum der Akademie begegnete, wie man sie an Überlegungen teilhaben ließ. „Jetzt bin ich gespannt, was der Nachmittag bringt, der im Zeichen der Ausbildung steht!“ Mencke weiß wie sinnvoll eigene Erfahrungen sind, um eine Berufswahl zu treffen: „Darin besteht unsere Motivation, an der Aktion teilzunehmen. Die Fragen, die Klara Weth heute Morgen eingebracht hat, waren klasse. Ich erlebe sie als interessiert und gleichzeitig reflektiert und bin überzeugt, dass der Tag sie in ihrer Entscheidungsfindung weiterbringen wird!“
Konrad Schick, 16 Jahre jung, konnte sich am Morgen bei der Moderation eines Führungstreffens bewähren. Dr. Frank Zurmühlen, Standortleiter bei Bayer Crop Science, ist begeistert von seinem Stellvertreter: „Den Morgen hat er sehr souverän gemeistert. Am Nachmittag bleibt’s spannend, dann werden wir an einem Investitionsmeeting teilnehmen, bei dem es um große Summen gehen wird! Wir erleben hier beide einen sehr positiven und aufregenden Tag.“ Das Interesse des Schülers aus Weilerswist an der Chemiebranche ist groß, aber in welche berufliche Richtung er gehen möchte, ist noch offen: „Da ist so ein Tag eine interessante Möglichkeit, ein Stück Wirklichkeit kennenzulernen.“